Weitere Informationen

Äthiopien ist ein riesiges Land (so groß wie Spanien und Frankreich zusammen) mit einer hohen geografischen Vielfalt. Es gibt große Gegensätze, von der unwirtlichsten Stelle der Erde, dem Danakil-Becken, bis zu den Regenwäldern im Südwesten in Yirga Chefe. Aber wenn es eine geografische Eigenschaft gibt, die Äthiopien definiert, ist es die Höhe: von den Hochebenen im Zentrum des Landes bis zu den Bergen im Süden liegt die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel bei 1330 Metern. Yirgacheffe ist theoretisch eine Mikrozone von Sidamo, zwischen den Städten Dilla und Agere Maryam. Es war in dieser Gegend, wo Mr. Hiwot, der 1960 für Besse & Co. arbeitete, feststellte, dass in einer der Kaffeeverarbeitungsanlagen in der Gegend von Yirgacheffe, Melkalole, die Kaffees einzigartige Merkmale aufwiesen: gleichmäßige Größe, bläuliche Farbe und eine fruchtige Tasse wie bei Sidamo, aber mit sehr charakteristischen floralen und zitrusartigen Noten und einer sehr hohen Säure. Er beschloss dann, diesen Kaffee nicht mit anderen Sidamo-Kaffees zu mischen, und begann, ihn differenziert zu vermarkten. Später wurden in der Gegend 20.000 Hektar Kaffee angebaut, um diese Merkmale zu replizieren, und so entstand die Bezeichnung Yirgacheffe. Aber wie bei den Sidamos werden Kaffees im kommerziellen Bereich als Yirgacheffes eingestuft, wenn sie bestimmte Tasseneigenschaften aufweisen. Die Sidamo-Region befindet sich im Süden Äthiopiens, an der Grenze zu Kenia und Somalia. Sidamo ist der Name dieses eher bergigen Gebiets, aber auch der Bevölkerung, die dort lebt, und ihrer Sprache. Hier wächst Kaffee spontan an den Hängen der Berge oder wird in Kaffeegärten angebaut (kleine Grundstücke, auf denen jede Familie auch Obst- und Gemüsepflanzen anbaut) oder auf größeren Parzellen angebaut und in den im Gebiet verteilten Waschanlagen behandelt. Neben der Bedeutung für die lokale Wirtschaft ist Kaffee auch ein wichtiger Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens vor Ort.